Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht: Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sind keine Nischenthemen, sondern ein integraler Bestandteil guter Arbeitsbedingungen. Arbeit darf nicht krank machen und der Arbeitsplatz nicht zum Infektionsort werden. Deshalb haben wir als Bundesministerium für Arbeit und Soziales in der Pandemie umfassende Maßnahmen zur Stärkung von Arbeitsschutz und betrieblichem Infektionsschutz getroffen. Genauso wichtig aber ist das konkrete Engagement von Arbeitgebern, Betriebsräten, Fachkräften für Arbeitssicherheit sowie Betriebsärztinnen und Betriebsärzten. Die Pandemie hat vielen Arbeitgebern gezeigt: Es lohnt sich, Betriebsärzte frühzeitig zu beteiligen und in alle betrieblichen Gesundheitsfragen einzubinden. Das beginnt bei der Einrichtung neuer Arbeitsplätze. Hier sollten gesundheitliche Belange und Fragen der Arbeitssicherheit von Anfang an mitgedacht werden ─ damit es gar nicht erst zu einer Gesundheitsgefährdung kommt.

Betriebsärztinnen und Betriebsärzte unterstützen den Arbeitgeber dabei, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Gleichzeitig sind sie wichtige Ansprechpartner für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge beraten sie die Beschäftigten individuell und unter dem Siegel der ärztlichen Verschwiegenheit. Beides zusammen, der Blick auf den Betrieb und auf die Beschäftigten, macht eine gute betriebsärztliche Beratung aus und bringt die Prävention voran. Für diese wertvolle Arbeit, die Sie tagtäglich leisten, danke ich Ihnen herzlich.

Mit dem digitalen und ökologischen Strukturwandel kommen nicht nur auf die Betriebe, sondern auch auf Sie neue Herausforderungen zu. Zum einen, wenn es um neue Arbeitsformen wie das mobile Arbeiten geht. Hier ist betriebsärztlicher Rat gefragt ─ beispielsweise bei ergonomischen Anforderungen und organisatorischen Rahmenbedingungen.

Zum anderen wird der globale Klimawandel die Arbeitsbedingungen beeinflussen und gesundheitsrelevante Fragen aufwerfen. Wärmeres Klima führt zu einer erhöhten Hitzebelastung und insbesondere bei Arbeiten im Freien auch zu einer erhöhten Belastung durch UV-Strahlung. Hier brauchen wir kluge Schutzkonzepte und eine gute Zusammenarbeit aller Partnerinnen und Partner beim Arbeitsschutz.

Als Betriebsärztinnen und Betriebsärzte stehen Sie für fachliche Beratung auf hohem Niveau. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich regelmäßig fortbilden und mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandersetzen können. Auch der fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen hat einen großen Stellenwert. Beides wird im Rahmen des Deutschen Betriebsärztekongresses ermöglicht. Hierfür wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Veranstaltung!

Hubertus Heil

Bundesminister für Arbeit und Soziales,
Mitglied des Deutschen Bundestages

Schirmherr des Deutschen Betriebsärzte-Kongresses 2022 in Weimar